Neuseeland – Roadtrip Nordinsel

Um eines vorab klarzustellen: Daniel und ich sind seit über 5 Jahren ein Paar. Wir hängen unglaublich gerne miteinander ab. Das war von Anfang an so. Wenn wir notgedrungen in einem Mehrfachzimmer eines Hostels unterkommen, teilen wir uns lieber eine 90cm Matratze als getrennt schlafen zu müssen (obwohl die Bezahlung beider Betten nach Hostelrichtlinie Pflicht ist). Kurz gesagt: Wir haben uns schrecklich gern. Nerven tun wir uns nie. Eigentlich.

So ein Roadtrip verlangt dann aber doch so einiges ab. Unser momentanes Leben spielt sich auf kleinstem Raum ab. Auch wenn wir tagsüber viel draußen unterwegs sind, der Tag beginnt und endet letztlich auf weniger als 6 Kubikmetern Raum. Da kann es schon mal sein, dass man sich in die Quere kommt. Beim Lesen. Beim Schreiben. Beim Essen. Beim Nixtun. Und so passiert es eines Tages, dass es mir doch tatsächlich herausrutscht: „Daniel, du nervst!“

Dabei gehen wir uns doch nie auf den Keks. Was ist da los?


Das Routing auf der Nordinsel

Die meisten behaupten, dass die Südinsel bei weitem ein abwechslungsreicheres Panorama bietet. Das können wir so auf Anhieb nicht unterschreiben. Wir haben nämlich keineswegs den Eindruck, dass der Norden Neuseelands weniger spektakulär sein würde. Die Nordinsel ist vor allem eins: Anders. Unsere fünfwöchige Route beschränkt sich weitestgehend auf den westlichen Teil. Nicht, dass der Osten für uns weniger interessant gewesen wäre, sondern weil uns die Zeit im Nacken hängt. Schließlich haben wir die letzte Woche als Puffer für den Autoverkauf vorgesehen, sodass die fünf Wochen mal eben auf vier gekürzt werden.

Neuseeland - Routing Nordinsel

Nach einer angenehmen Überfahrt rollen wir von der überdimensionalen Fähre, die neben Fahrzeugen in allen Gewichtsklassen sogar eine mächtige Kolonne an Zugwaggons verschlingt und landen quasi direkt mitten in der Stadt. Erst jetzt wird uns schlagartig bewusst, wie sehr uns so ein klein wenig City Lifestyle in den letzten Wochen gefehlt hat.

In dem sonst so grauen und vor allem windigen Wellington, beschert uns der Mai blauen Himmel und super sonnige Tage im neuseeländischen Spätsommer. Die Stimmung könnte fast nicht besser sein. Auf den Straßen schauen wir in zufriedene Gesichter, während wir in einem der vielen tollen Cafés in der Cuba Street Platz nehmen und das wilde Treiben auf den Straßen beobachten. Wir schlürfen uns durch verschiedene Craft Beers und Ciders der kleinen Brauereien in den Hinterhöfen. Dabei sind wir von dem White Mischief by Garage Project – Bier mit einer salzigen Note und Pfirsich-Geschmack besonders angetan. Ganz klar der Abräumer in der Kategorie: Total abgefahren! Diese Stadt tut uns verdammt gut. Und sie gefällt uns wahrscheinlich so besonders gut, weil sie äußerst hübsch am Wasser gelegen ist. Die umliegenden Hügel bieten einen fantastischen Blick auf die Bucht. Besonders der Mount Victoria Aussichtspunkt bei Sonnenuntergang zählt definitiv zu unseren Lieblingsorten. Oder das Huckle & Co, ein winzig kleiner Fish & Chips Laden auf der stadtauswärts liegenden Halbinsel, in dem wir die wahrscheinlich besten Calamari ever serviert bekommen. Und auch das Chocolate Fish Cafe, das sich praktischerweise direkt neben unserem Campspot in einer Barackeneinrichtung aus dem letzten Jahrhundert befindet.

Blick auf Wellington vom Mount Victoria

Neben kulinarischen Highlights sind wir vor allem von der kulturellen Darbietung verblüfft. Auch wenn wir nicht einer der klassischen Museumsgänger sind, lohnt sich für uns der Abstecher ins weltbekannte Te Papa. Die großartige Ausstellung „Die Schlacht von Gallipoli“ geht für uns glatt als Meisterleistung durch. Und auch die anderen Etagen, die uns auf anschaulicher Art und Weise durch die Geschichte Neuseelands führen, wecken derart unser Interesse, dass wir uns doch tatsächlich am nächsten Tag erneut hier rein verirren. Trotz des schönen Wetters.

Die Weiterfahrt führt entlang der Westküste nach New Plymouth. Ziel ist der Mount Taranaki. Der Highway 1, verläuft teils direkt an der Küste und beschert uns beim Verlassen Wellingtons einen wunderschönen Sonnenuntergang. Die Strecke fortan bis zum Highway 45, dem Surfer‘s Highway, ist der erste längere Streckenabschnitt, der uns mal nicht vom Hocker haut. Erst kurz vor New Plymouth zieht der Mount Taranaki unsere Blicke auf sich, der sich schon von weitem in seiner perfekt symmetrischen Vulkanform am Horizont ankündigt. Wir legen einen Zwischenstopp an einem der Surfer Strände ein – von Surfern jedoch weit und breit nichts zu sehen.

Aussicht auf den Mount Taranaki vom Highway 45 1

Für uns ist es fast schon zur Gewohnheit geworden an Sonntagen den nächstgelegenen Markt aufzusuchen. Einerseits weil es doch immer wieder Spaß macht über die tollen Verkaufsstände zu schlendern, auch wenn man eigentlich nichts braucht. Andererseits, weil man hier besonders leicht in Kontakt mit den Einheimischen tritt. Der in New Plymouth ist besonders schön direkt am Wasser gelegen. Das Angebot reicht von liebevoll gebastelten Grußkarten über Naturkosmetik bis hin zu Produkten aus der Region und veganem Kuchenbuffet. Jugendliche führen Kinder auf ihren Ponys am Strand entlang. Familien sitzen im Gras und lauschen der Liveband im Country Style, die auf der kleinen Bühne für gute Stimmung sorgt. Dieser Ort wirkt so friedlich. Hier scheint die Welt noch in Ordnung zu sein. Das Gefühl haben wir übrigens öfter in Neuseeland.

Eine von drei Zufahrtsstraßen führt uns durch den nahegelegenen Egmont National Park. Vorbei am dichten Urwald und einer immer weiter ansteigenden Straße, endet diese am Visitor Centre. Von der Aussichtsplattform erhalten wir einen ziemlich guten Ausblick von unten auf den Kraterrand. Es bleibt bei diesem Anblick, denn von der steilen Besteigung des Vulkans sehen wir ab. Stattdessen bereiten wir uns auf die Tongariro Alpen Überquerung im Herzen der Nordinsel vor. Die aktuellen Vorhersagen sprechen ganz für sich. Und wir sollten besser jetzt als später aufbrechen. Na, dann ma los.


Die Landung auf dem Mond

Über den Forgotten Highway gelangen wir durch die weitläufige grüne Hügellandschaft und maximal einer handvoll entgegenkommender Fahrzeuge in das kahle Areal des Tongariro Nationalparks und buchen uns kurzerhand den Shuttle Service, der uns am nächsten Morgen an den Anfangspunkt der 19,4 Kilometer langen Tageswanderung bringt. Bei Sonnenschein und blauem Himmel brechen wir zu unserem bisher längsten und schönsten Marsch auf, dem Tongariro Alpine Crossing. Unser Weg führt zunächst durch relativ flache, längst erkaltete Lavafelder bis wir einige Zeit später zu dem steilen Anstieg, dem sogenannten Devil‘s Staircase (Treppenhaus des Teufels), kommen.

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Einen Schritt vor den anderen quälen wir uns die vielen Stufen hoch auf 1600m. Je höher wir steigen, desto mehr werden wir mit einer Weitsicht belohnt, die uns sogar zurück bis zum 140 Kilometer entfernten Mount Taranaki blicken lässt. Einfach irre! Um uns herum macht sich allmählich eine Landschaft auf wie nicht von dieser Erde. Wir könnten genauso gut gerade auf dem Mond oder auf dem Mars gelandet sein. Im Hintergrund der Mt. Ngauruhoe oder seit Peter Jackson‘s Herr der Ringe auch als Mount Doom, der Schicksalsberg, bekannt.

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Wir ziehen uns Mütze und Kapuze tief ins Gesicht und steuern schnurstracks auf das Tor von Mordor zu. Der Blick von hier oben ist grandios. Der Wind grauenvoll. Wir gönnen uns eine kurze Verschnaufpause. Hand in Hand ziehen wir uns wenig später gegenseitig die vielen Felsbrocken hinauf, während der Wind uns penetrant durchs Gesicht peitscht. Wir wollen uns nicht vorstellen, wie dieser Abschnitt bei Eis und Schnee zu bewältigen wäre. Nachdem wir uns auf den 1886m höchsten Punkt gekämpft haben, blicken wir einerseits in den noch immer aktiven Red Crater.

Einsicht in den Red Crater beim Tongariro Alpine Crossing

Andererseits bestaunen wir die leuchtenden smaragdgrünen Emerald Lakes, von deren Ufern mal mehr mal weniger dichte Schwefelschwaden aufziehen. Von diesem Moment an sind jegliche Anstrengungen in den letzten Stunden wie weggeblasen. Wir lassen uns auf den rauen Boden nieder und gönnen uns einen saftigen Snack aus Bananen, Camembert und Thunfisch, während wir den umwerfenden Ausblick genießen – wohl verdient. Zwei Tage später lag hier oben dann Schnee, bei Minus-Graden.

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Der Weg runter ins Tal der Seen ist zunächst eine Art Rutschpartie auf Wanderschuhen durch die tiefe, grobkörnige Vulkanasche. Unten angekommen fassen wir wieder festen Boden unter den Füßen und stapfen dem Blue Lake entgegen. Ein letzter Anstieg. Dann geht es eigentlich nur noch bergab. Es geht vorbei an einigen heißen und dampfenden zum Teil auch etwas muffigen Quellen, durch weitläufige Feld- und Waldlandschaften bis wir pünktlich zum Sonnenuntergang und vollkommen geschafft am Ende unserer Tour ankommen. We made it!!! Acht Stunden und die Strecke eines Halbmarathons später laufen wir in den Ketetahi Carpark ein, an dem wir in der Früh unseren Harry abgestellt haben. Wir können uns kaum noch auf den Beinen halten. Schuhe aus, ab ins Auto und den nächst gelegenen Campspot ansteuern. Mehr geht heute nicht mehr.


Von Naturwundern und verbliebenen Maori Stämmen

Die nächsten Tage werden eindeutig entspannter. Dafür bieten sich bestens die heißen Quellen im nahegelegenen Rotorua an. Eine Stadt, wie keine andere. Gekennzeichnet durch den Geruch von faulen Eiern – veranlasst durch die überall austretenden Schwefeldämpfe. Uns wird regelrecht schlecht. Aber so stinkig sie auch ist, so beeindruckend ist die Gegend auch, denn wir befinden uns mitten in einem Geothermalgebiet.

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Was das bedeutet? Wir bewegen uns quasi auf einem aktiven Magmaherd eines Vulkans. Die Wassertemperaturen der durchfließenden Gewässer liegen weit über dem oberirdischen Siedepunkt. So heiß, dass es manche Einheimische zu ihrem Nutzen machen und sogar darin kochen. Hätten wir es nicht mit eigenen Augen gesehen, würden wir es wahrscheinlich selber kaum glauben. Es dampft und blubbert wirklich aus allen Ecken. Als wir schließlich den Wai-O-Tapu Park betreten, verschlägt es uns die Sprache. Zum allerersten Mal werden wir mit einem derartigen Naturspektakel konfrontiert, das ungewöhnlicher nicht sein könnte. Blubbernde Schlammpools. Ganz ehrlich, wie abgefahren sind die denn? Dampfende Säurebäder in unglaublich grellen Farben. Oder der Geysir, der direkt vor unserer Nase kochend heißes Wasser mindestens zehn Meter hoch spuckt.

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Neben diesen Naturwundern ist Rotorua gleichermaßen wegen seiner noch stark vertretenden Maori Kultur bekannt. In den anderen Teilen auf unserer Durchreise waren uns die Ureinwohner Neuseelands nicht aufgefallen. Hier jedoch begegnen sie uns gleich in größerer Anzahl auf den Straßen. Besonders auffällig durch ihre dunkle Hautfarbe und ihrer vielen Tattoos. Abends sind wir Gast einer Maori-Kulturveranstaltung, bei der wir ein echtes hangi Festmahl verspeisen und Daniel kurzerhand zum Chief Daniel ernannt wird. Die Aufgabe, als Stammeshäuptling, sein „tribe“ beim ansässigen Maori-Stamm anzukündigen, verschafft ihm Ruhm und Ehre. Somit bleibt er auch in den nächsten Tagen und selbst in anderen Teilen auf der Nordinsel weder unbemerkt noch unerkannt. Dabei haben wir uns doch extra für die nicht-interaktive Show entschieden, um genau derartige Bühnenperformances dringlichst zu vermeiden. Wir lachen noch heute über seinen improvisierten und doch sehr gelungenen Auftritt.

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Um wieder frei durchatmen zu können, fahren wir geradewegs aufs Meer zu. In die sogenannte Bay Of Plenty oder genauer gesagt nach Tauranga. Dort erwarten uns kilometerlange Strandabschnitte. Auch wenn es viel zu kalt ist, um ins Wasser zu springen, finden wir die salzige Meeresbrise doch immer sehr erholsam.

Auf der Halbinsel von Coromandel kündigt sich das Schietwetter lautstark an. Um den verregneten Morgen sinnvoll zu nutzen, landen wir zufällig in einer ehemaligen Schule für die Minenarbeiter – die Thames Gold Mine School, in der uns ein überaus freundlicher älterer Herr empfängt. Das Leuchten seiner Augen verrät uns, mit wieviel Leidenschaft er dieses kleine Museum pflegt und aufrecht erhält. Kurze Zeit später finden wir uns in der Zeit des Goldrausches wieder. Zwischen Regalen voller Chemikalien und eingestaubten Büchern, schweren Werkzeugen und rustikalen Maschineneinrichtungen sowie detaillierten Zeichnungen, die die ertragreichen Gebiete in der Umgebung kennzeichnen. Was heute rein maschinell abläuft, war damals nur durch sehr aufwändige Prozesse möglich. Nicht selten kamen lebensbedrohliche Chemikalien zum Einsatz. Dabei wurde ausschließlich ein verhältnismäßig geringer Goldanteil aus dem Gestein gewonnen.

Chemielabor in der School of Miners in Thames

In den Sechziger Jahren entwickelte sich dieses Gebiet zu einem der wichtigsten in ganz Neuseeland. Männer aus aller Welt kamen in diese Region mit dem Ziel nach Gold zu graben. Heute leben die Einwohner hauptsächlich vom Tourismus. Die malerischen Buchten, die Thermalquellen am Hot Water Beach und eine dicht bewachsene Berglandschaft im Landesinneren machen diese Halbinsel zu einem beliebten Urlaubsort der Neuseeländer.

In Coromandel selber verfallen wir der Grünschalmuschel – DIE regionale Delikatesse. Hier gönnen wir uns ausnahmsweise mal ein exquisites Mittagessen, weil wir bei dem unbeständigen Wetter einfach keine Lust auf selber kochen haben. Ganz ohne Reue. Die Seafood Pasta in Weißweinsoße war jeden Cent wert und eine nette Abwechslung zu den üblichen Fish & Chips unterwegs.


Achterbahnfahrt der Gefühle

So aufregend wie sich die letzten Wochen auch anhören – das waren sie tatsächlich. Aber das Vanlife birgt auch seine Schattenseiten, die an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben sollen.

Komischerweise werden die Nächte auf der dünnen Matratze angenehmer, aber Verspannungen im Schulterbereich machen sich trotzdem bemerkbar, da es sich im Van im hinteren Bereich nicht aufrecht sitzen lässt. Dabei verbringen wir gerade jetzt umso mehr Zeit im Van. Draußen ist es ungemütlich und nass. Und außerdem meide ich gerade alle unnötigen Anstrengungen, die mit meinem Knöchel in Kontakt kommen könnten. Dazu zählt selbst Hose anziehen. Schuhe kann ich momentan gar nicht tragen. Es reicht schon, die kleinste Berührung und ich gehe an die Decke.

Meine Knöchel sind nämlich komplett verstochen. Geplagt von einem elendigen Kribbeln und Brennen bis hoch in die Kniekehle. Dieser unerträgliche Juckreiz ist unmenschlich. Nicht auszuhalten. Am dritten Tag schafft Cortison Salbe aus der Apotheke Abhilfe, weil Fenistil in keinster Weise Wirkung zeigt. Nach 50 Stichen habe ich aufgehört zu zählen. Das gefährlichste Tier Neuseelands hat mich erwischt – diese miese Sandfly. In der Abenddämmerung sind es die hungrigen Moskitos, die ihre Opfer regelrecht verspeisen. In Sekundenschnelle kommen sie durch jede noch so kleine Öffnung ins Fahrzeug und sorgen für eine schlaflose Nacht. Wenigstens kündigen sie sich mit einem grellen Bbbsssss an. Sandflies tun das nicht. So klein wie eine Obstfliege schleicht sie sich ganz unbemerkt ran und sticht innerhalb weniger Sekunden mehrere Male zu. Am Liebsten morgens, wenn sie auf der Suche nach ihrer Blutmahlzeit ist. So wie auch an jenem Morgen, als ich die leckeren Bananen – Pancakes zum Frühstück liebevoll zubereitet habe. Zwischen Hosenende und Sneakers lagen vielleicht 2 cm nackte Haut frei. Diese Chance hat sie sich nicht entgehen lassen. Die Stimmung ist seitdem im Keller. Ich leide. Alles doof. Selbst Daniel nervt.

Zudem fühle ich mich genervt von den oft schmuddeligen öffentlichen Duschen und den Kompost-Klos ohne Spülung auf den DOC Campsots. Aber besonders vom nächtlichen Gang auf die nächste Toilette bei mittlerweile eisigen Temperaturen. Genervt von den gleichen Klamotten Tag für Tag… einmal der graue Fleecepulli, einmal der schwarze Fleecepulli. Höchstwahrscheinlich ist es das Zusammenkommen aller Stressfaktoren, die mich in mein derzeitiges Tief hineingebracht haben.

Bis vor einigen Tagen war nämlich noch alles gut.


Endspurt

Nach einer Woche lässt der Juckreiz endlich nach und wird allmählich erträglicher. Gleichzeitig macht mein Stimmungsbarometer eine Steilkurve nach oben. Daniel atmet erleichtert auf. Es kann wieder weitergehen.

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Wir befinden uns auf dem Weg zum Cape Reinga – der nördlichste Punkt Neuseelands. Dort, wo die Weltmeere aufeinandertreffen, die Tasmanensee auf den Pazifik. Die gegenläufigen Strömungen laufen hier zusammen und lassen einen sichtbaren Strudel direkt vor unserer Nase entstehen. Auf dem Rückweg kommen wir an gigantischen Sanddünen, The Giant Dunes, vorbei. Sie sind so hoch und so weitläufig, dass wir das Gefühl haben, plötzlich mitten in der Wüste gelandet zu sein. Und schon wieder überrascht uns Neuseeland mit seiner maximalen Vielfältigkeit unterschiedlichster Landschaftstypen. Was hat das Land eigentlich nicht zu bieten?

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An der Küste erstreckt sich der Ninety Mile Beach. Strand soweit das Auge reicht. Bei Ebbe kann er sogar offiziell als Highway genutzt werden – vorausgesetzt man verfügt über ein geeignetes 4×4 Offroad Fahrzeug. Wir werden direkt ausdrücklich gewarnt: Unterschätze man die Gezeiten und / oder bliebe man unterwegs stecken, sei man der Flut gnadenlos ausgeliefert. Denn am Ninety Mile Beach komme kein Abschleppdienst, um festsitzende PKW aus ihrer Lage zu befreien. Mmmhh.. klingt dann irgendwie doch etwas gruselig.

Auf Aroha Island begeben wir uns eigenständig auf eine mehrstündige Nachtwanderung, um einen Kiwi aufzuspüren – leider vergebens. Aber um in ein Sanctury zu gehen und dafür bezahlen zu müssen, sind wir wiederum zu stolz. Naja, vielleicht klappt es ja dann beim nächsten Mal in Neuseeland.

White Sand Beach Northland 2

An den letzten Tagen auf unserem Roadtrip genießen wir die ausgedehnten Spaziergänge entlang idyllischer Aussichtspunkte in der Bay Of Islands. Die schönsten Sonnenuntergänge ergeben sich über den tiefschwarzen Vulkanstränden wie des Piha Beaches an der Westküste. Wir tauchen ab in die unterirdische Höhlenwelt von Waitomo, in der es vor Millionen von Glühwürmchen nur so wimmelt und schauen den furchtlosen Surfern zu, die sich gekonnt in die hohen Wellen an der Küste von Raglan stürzen. Dann gehts zurück nach Auckland, wo das Vanlife sein Ende findet. Wir sind bei einem waschechten Kiwi untergebracht. Ihr hübsches Haus ist mitten im trendigen Ponsonby gelegen.

Nie zuvor haben wir ein Bett so wertgeschätzt, den Gang zur Toilette ohne raus in die Kälte zu müssen und die warme Dusche, in die wir unbedenklich ohne Flip Flops steigen können.

Dankbar für die kleinen Dinge, die wir stets für selbstverständlich empfunden haben!

3 Kommentare Gib deinen ab

  1. Campingliebe sagt:

    Hallo, eine tolle Seite hast du. 😊 Es macht sehr viel Spaß die Beiträge zu lesen.
Meine Freundin und ich sind gerade frisch als Blogger eingestiegen und berichten von der ersten Entscheidung einen Camper zu kaufen, bis hin zu den Reisen die wir unternehmen.
Wir würden uns sehr freuen, wenn du uns auch folgen würdest. 😉
Gerne können natürlich auch alle anderen Reisehungrigen vorbei schauen und uns folgen: https://campingliebe.blog
    Wir würden uns sehr freuen. 😊 Tascha & Gerrit

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    1. herzsafari sagt:

      Hey ihr beiden, wir wünschen euch einen tollen Start und ganz viel Spaß auf eurem Abenteuer. Wir geben uns größte Mühe den Blog up-to-date zu halten, Das gelingt uns nicht immer. Es passiert einfach jeden Tag so unglaublich viel 🙂

      Wo seid ihr denn gerade unterwegs?

      Liebste Grüße, Conny und Daniel

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      1. Campingliebe sagt:

        Hallo ihr beiden. Momentan sind wir noch nicht unterwegs. Ab dem
        16.11 haben wir für drei Tage einen Camper gemietet und touren durch Dänemark. 😊

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